Ein Spitzfuß

entsteht dann, wenn der Fuß längere Zeit gehalten wird. Die Achillessehne kann sich dabei dauerhaft verkürzen, woraufhin normales Gehen nicht mehr möglich ist. Die Betroffenen müssen dann "auf Zehenspitzen" gehen.

Spitzfußverhütung

Betroffen sind beispielsweise bettlägrige Menschen, speziell aber Träger von Thomasschienen, in der Regel Kinder, die Morbus Perthes haben: In einer Thomasschiene hängt der Fuß lose herab, so dass Gegenmaßnahmen erforderlich sind.

  1. Orthesen, die den Fuß in Normalstellung fixieren
  2. „Spitzfußzügel“, die (ähnlich wie ein Steigbügel) unter der Schuhsohle auf Höhe des Fußballens und knapp unter dem Knie an der Schiene befestigt sind. Spitzfußzügel haben den Nachteil, dass die Kinder sich von dem Zügel abdrücken können und somit das Hüftgelenk belasten, was dem Sinn der Thomasschiene zuwiderläuft.
  3. Fersenriemen, die vom hinteren Schuhabsatzrand nach unten zur Sohlenplatte führen
  4. Parallelgleiter, entweder ein Kunststoffstab quer unter der Sohle, der an der Schiene anliegt, oder eine Platte, die in Gleitlagern in der Schiene geführt wird und auf der der Fuß befestigt wird
  5. Federbügel, auf denen der Fußballen lose aufliegt und der bei zu hoher Belastung nach unten schwenkt
  6. Manschetten, die das Sprunggelenk umschließen (diese dienen primär, über Bänder, die nach unten zu Umlenkrollen führen und dann in Spiralfedern dienen) der Extension des Hüftgelenks
  7. Dynamische Prävention: Letztlich der Verzicht auf apparative Maßnahmen; der Fuß – jedenfalls die Zehen und der Fußballen – bleibt unbekleidet (barfuß), und die Schiene wird so eingestellt, dass die Zehen den Boden unter Belastung berühren würden. Damit ist keine nennenswerte Belastung des Hüftgelenks möglich, aber es besteht der Anreiz, den Fuß beim Gehen zu bewegen. Diese Methode hat sich bislang am Besten bewährt (siehe weiter unten).

Auch der Federbügel (siehe Punkt 5) ist gut geeignet, sorgfältige Justierung der Federkraft vorausgesetzt.

Punkte 1. bis 4. gelten als uneffiziente Methoden, weil sie das Sprunggelenk unnötig fixieren. Als ungünstig erwiesen haben sich auch Methoden, die das Tragen eines Schuhs voraussetzen (2., 3., 4.).

Die dynamische Prävention erfordert Einübung und Kontrolle. Sie kann gegebenenfalls mit Nachtorthesen (sie oben unter Punkt 1.) und Federbügeln (siehe oben unter Punkt 5.) kombiniert werden. Diese Kombination mit dem Federbügel bietet sich beispielsweise bei längeren Autofahrten an.

Der Vorteil dieser dynamischen Pravention liegt auch darin, dass die Fußmuskulatur und der Fußhebermuskel angeregt werden.

Als Spitzfuß bezeichnet man auch einen Schwimmfehler beim Brustschwimmen. Dabei werden die Füße nicht gebeugt und nach außen gedreht, sondern gestreckt. Mit dieser Fußstellung kann beim Grätschbeinschlag nur ein geringer Vortrieb erzeugt werden.

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